Montag, 29. September 2008

Jerusalem

Es war für mich ein besonderes Wochenende, ein Wochenende mit vielen neuen Eindrücken.
Grund für diesen Ausflug war das Einführungseminar des DVHL's für alle neuen Zivis und Volos. Hier wurden die ersten Eindrücke ausgetauscht und über die Ankunftstage berichtet. Zwischenzeitlich hat uns noch ein junger Franziskaner Mönch noch durch die Altstadt geführt. Wir haben es so an die Klagemauer und in die Grabeskirche geschafft. Alles sehr interessante Orte... nur manchmal sehr touristisch und kulturell überlaufen. Für Leute die auf der Suche nach den Original Schauplätzen Jesu sind, ist das hier nichts - aber trotzdem beeindruckend.
An den nächsten Tagen ging es früh aus der German Colony zu anderen Zivildienst-Einsatzstellen in Jerusalem und Umgebung. Viele tolle Stellen werden von dem DVHL unterstützt. Vom Kinderheim zum Altenheim war fast alles dabei. In nächster Zeit werde ich da mal mehr drüber berichten.
Ein weiteres touristisches Highlight setzten sich einige Freiwillige noch am Samstagabend. Es ging ans Tote Meer. Nachts um 22 Uhr fuhren wir los und übernachteten am Strand. Morgens wurde der Sonnenaufgang geguckt und danach ging es direkt ins Salzwasser. Es ist schon ein cooles Gefühl einfach so zu schwimmen. Man muss wirklich nichts machen, nur mit dem Wasser und seinem Gesicht sollte man aufpassen. Es brennt total und saugt einem das Wasser aus den Lippen. Da ist man dann froh, wenn man unter die Dusche kommt und man sich wieder "sauber" macht.
Es war ein tolles Wochenende. Fotos gibt es auch dazu... die sagen eigentlich noch mehr als dieser Text. Schaut sie euch an. Ach ja, und ich hab die Haare jetzt was kürzer. Über den Dächern Jerusalems wurden sie geschnitten - Ich bin froh, dass Haare wachsen. Mehr sag ich nicht ;)

Bis dann

Martin

Dienstag, 23. September 2008

Veränderungen

Einen Monat bin ich jetzt schon hier... vieles hat sich für mich geändert und vieles wird sich im großen und im kleinen auch noch ändern. Einiges wird bleiben wie es ist und anderes wird einige Teile werden komplett umgestaltet.
Kleine Dinge ändern sich zurzeit in Tabgha: Zum einen wird sich die Mannschaft hier für vier Tage noch mal verkleinern. Basilius ist ja schon im Urlaub und auch Johannes und ich werden nach Jerusalem zu unseren Einführungstagen vom DVHL fahren. Die anderen Freiwilligen werden wir treffen und Erfahrungen austauschen. Am Freitag wird dann noch der Rest der Crew nachreisen und wir werden am Sonntag eventuell ans Tote Meer fahren. Ich werde dann später berichten.
Na und in Tabgha beginnen morgen erstmal kleine Arbeiten... Das Beleuchtungssystem wird komplett umgestaltet: Bruder Alexander (war mal Veranstaltungstechniker) hat sehr viele Idee für den Garten. Wir alle sind sehr gespannt und freuen uns über demnächst schön erleuchtete Nächte in Tabgha. Bäume werden von unten bestrahlt und Brücken mit grünen Neonleuchten ausgestattet... Abwarten ;)
Für mich kehrt hier ein wenig Alltagstrott ein. Zwar kommen jetzt Tage in Jerusalem, aber trotzdem sehne ich mich ein wenig nach der Abwechslung und den Leuten zu Hause. Es wäre ja auch komisch wenn das nicht so wäre...es ist eben gerade mal wieder so eine Phase. Gerade wenn man dann viel in der Presse von Kölner Demos und dem neuen Dreigestirn hört.
Bis in vier Tagen... Euer

Martin

Donnerstag, 18. September 2008

Wasser, Wasser, Wasser


Hey
,
Wasser - ich brauche Wasser. Wegen der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit muss man hier viel trinken, sehr viel trinken. Mehr als 3 Liter am Tag sind keine Seltenheit, wo man in Deutschland doch so mit einem Liter um die Runden gekommen ist.
Na und genau aus diesem Grunde gab es gestern wieder ein spannendes Ereignis. Uns wurde Wasser und Saft geliefert. Klingt erstmal gar nicht spannend, nur wenn man gleich 150 Kisten Wasser und 30 Kisten Saft bekommt ist das schon was anderes. Noch besser ist es dann, wenn der Lieferant abends um 9 Uhr vor dem Tor steht. Auch das ist in Israel normal - Pünktlichkeit wird nicht groß geschrieben. Für uns hieß es eben genau aus diesem Grund: Raus aus dem Fernsehesessel und ran Wasserkisten umladen. Anstrengend, aber wir hatten noch Glück... Letztes Jahr ist eine ganze Palette umgekippt und es mussten alle Flaschen einzeln aufgehoben werden.
Ansonsten ist unser Chef jetzt im Urlaub. Wir neuen Zivis müssen jetzt schauen, dass hier alles läuft. Es wird schon passen.
Also, es grüßt euch euer

Wasserträger

P.S. Am oberen Bildrand sieht man die Decke. So hoch ist hier das Wasser gestappelt und ich weiß, dass ich deswegen jedem gestern Abend das Wasser reichen konnte.

Dienstag, 16. September 2008

Mein Job und die Begegnungsstätte

viele haben mich schon genauer nach meiner Arbeit und meinem Tun gefragt. Was genau geschieht in Tabgha und was muss der Martin hier tun, wie sieht ein normaler Tag aus? Diesen Fragen werde ich hier mal ein bisschen Platz geben. Und Action:
Tabgha das ist der Ort der Brotvermehrung, ein Ort an dem geteilt wurde und auch immer noch geteilt wird. Von der grundsätzlichen Idee her, sollen Jugend- und Behindertengruppen aus Israel, Palästina und Deutschland hier hinkommen um vom gestressten Alltag Erholung zu finden. Zwei Wohnstätten stehen dafür zur Verfügung. Einmal vier große Zelte und das Beit Noah, eine Art Ferienhaus. Das Programm und die Versorgung gestalten die Gruppen auf ihre Art und Weise. Im Idealfall sind dann unterschiedliche Gruppen hier und diese begegnen sich beim plantschen im Pool. Araber treffen auf Juden, Juden auf Deutsche und Deutsche auf Araber. Die Begegnung steht voll im Vordergrund. Eine Begegnung die häufig nicht einfach ist. Und so kommt es dann, dass auch häufig deutsche Studiengänge hier hinkommen. Gerade in den Wintermonaten und in Fastenwochen ist das die Regel.
So und was hat nun der Martin damit zu tun? Meine Aufgabe besteht nicht darin, direkt mit den Gruppen zuarbeiten. Viel mehr sind wir Zivis für das Gelände, den eigenen Einkaufsladen und eben Dinge die die Unterkünfte betreffen verantwortlich. Wir machen den Garten wieder sauber, putzen die Häuser nach Besuchen, sorgen dafür, dass alle Blumen genug Wasser bekommen, Empfangen und Verabschieden unsere Gäste und stellen die Mülltonnen raus. Natürlich gibt es da noch mehr kleine Aufgaben... es fällt eben immer etwas an. So beginnt mein Tag also morgens um 7.30. Erst gibt es Essen und dann ist Storezeit. Es folgt eine Besprechung und dann wird bis fast 18 Uhr gearbeitet. Von 12 bis 14.30 ist Mittagspause und Ausruhen angesagt, bevor es dann nach einer kurzen Besprechung weiter geht. Abends sitzen wir dann meistens noch gemütlich zusammen und lassen den Tag ausklingen.

So, ich werde bestimmt mal noch weiter schreiben können... aber fürs erste soll es mal reichen.

P.S. Ich habe noch neue Fotos von einem sehr schönen Ausflug hochgestellt. Letzte Woche waren wir mit allen Freiwilligen in einer Schlucht wandern - Yehudiya

Freitag, 12. September 2008

Zwischen Ramadan und Neujahr

Wenn hier auf der Begegnungsstätte die Musik am Pool verstummt, nicht überall was los ist, der Store dauernd besucht wird und man plötzlich keine Juden und Araber mehr sieht - dann kann das nur einen Grund haben....
Die Muslime haben zurzeit einen Fastenmonat - den neunten ihres Mondkalenders, Ramadan. In dieser Zeit ist es für muslimische Gruppen nicht möglich bei uns zu übernachten. So muss dann die Musik am Pool verstummen und abendliche traditionelle Gesänge bleiben aus. Na und was machen die Juden in dieser Zeit? Sie sind schon schwer dabei ihr neues Jahr vorzubereiten. Am 30.9. beginnt 5769. In Jerusalem wird schwer was los sein... zwei Tage vorher werde ich auch dorthinfahren. Ich beginn gespannt was ich alles an Eindrücken einsammeln kann.
Naja und genau aus diesem Grund wird es hier in Tabgha eben ruhiger, die südliche Mentalität verlässt uns für diesen Monat... eine deutsche Gruppe aus Freiburg ist eben zu besuch und Anfang Oktober kommen dann die Kölner... Dank Neujahr wird es hier Kölsch. Ich bin ebenso auf diese Zeit, wie auf die jüdischen und muslimischen Tage in Jerusalem gespannt.

In diesem Sinne: Frohes Neues Jahr oder guten Rosh - eben Rosh hashana

Montag, 8. September 2008

Man kann nicht Alles planen

Hallo,
wir Deutschen wollen ja gerne vieles bis ins Detail planen. Wollen wissen wann und wo es zu essen gibt, wollen, dass unser Bus pünktlich kommt und wollen eigentlich auch, dass das Freizeitprogramm bestens organisiert ist. Mit dieser Einstellung fuhren Thomas und ich am freien Wochenende nach Kfar Tikva, einem Dorf in dem behinderte Menschen wohnen, Arbeiten und gemeinsam ihre Freizeit verbringen. Viele andere Freiwillige sind dort und Abwechslung ist garantiert. Hinfahrt war also organisiert, Schlafplatz auch, nur die Sache mit der Rückfahrt wollten wir dann vor Ort abklären. Unser Motto für das Wochenende: "Entspannen und mal was Anderes von Israel sehen"
Doch mit den Planungen ist es in Israel etwas anders als in Deutschland. Freitagabend ging es schonmal mit einer Geburtstagparty los. Samstag sind wir dann einfach mal mit vier weiteren Freiwilligen nach Tel Aviv gefahren... unsere Planung war dahin.
Unser "geplantes" Ziel: Das WM-Qualifikationsspiel Israel vs. Schweiz. Wir hatten keine Ahnung wie wir hinkommen, ob wir Karten bekommen und ob wir am Abend auch wieder zurück finden. Eben mal die Augen schließen und durch starten. Ein bisschen komsich ist das dann schon. Um so größer ist dann die Freude wenn alles so gut klappt. Den Hinweg hatten wir gefunden und auch Karten gab es für uns. 3 Stunden hatten wir vor dem Spiel dann noch Zeit... schnell noch einen Schal kaufen und das erste Mal zu McDonalds (Es schmeckt hier genauso wie in Deutschland). Dann ging es los. Ergebnis am Ende: 2:2 Die Schweiz hatte schon 2:0 geführt und dann in den letzten 15 Minuten alles verspielt. In der Nachspielzeit fiel der Ausgleich. Die Stimmung war auf dem Höhepunkt!! Die Israelis können hier auch Party machen. Egal ob Araber, Jude oder Christ. Im Stadion waren alle für die gleiche Mannschaft. Man merkt gerade bei der Jugend, dass ein friedliches zusammen leben möglich ist.
Für Thomas und mich blieb nach diesem ereignisreichen Spiel die Fahrt nach Kfar Tivka und am nächsten Tag die Rückfahrt nach Tabgha. Zu unserem Zelt kamen wir wieder ohne Probleme und für die andere Fahrt hatten wir vorher das Internet durchsucht, aber so was wie die KVB-Homepage gibt es hier eben nicht. Nach langem hin und her entschlossen wir uns wieder für die beste Weisheit die wir an diesem Wochenende gelernt hatten: Augen zu und durch - auch diesmal ging es gut. Nach 2 Stunden Busfahrt und Warten kamen wir in unserer ruhigen Oase an. Tabgha ist in dieser Hinsicht schon ein besonderer Ort, das habe ich durch die Abwesenheit gemerkt. Es ist ruhig, kaum hektisch - wer das braucht fährt eben mal nach Tel Aviv zum Fussballspiel.
Am Schluss möchte gerade noch eine Parallele ziehen. Ein Kölner und ein Israeli haben vieles gemeinsam. Fussball begeistert sind sie und auch ihre Lebenseinstellung ist ähnlich. Lässig und besonnen. "Es hät noch immer jot jejange" und "Et kütt eben, wie et kütt" So war das für uns am Wochenende auch.
So in diesem Sinne - "Mach et jot, ävver net ze off ;) "

Martin

(Fotos sind bald auch da)

Donnerstag, 4. September 2008

Nachwuchs

Nachwuchs ist da!! und das in zweifacher Ausführung. Als erstes kamen gestern Abend von unsere Hunde Dame Eila erst vier, dann sechs Hunde Babys auf die Welt. Richtig süß und putzig. Lange hat uns die Mutter warten lassen. Schon am Donnerstagabend dachten wir, dass die Welpen das Tageslicht erblicken. Jeden Tag wurden neue Prognosen abgegeben und direkt wieder verworfen. Jetzt sind die all gesund und munter auf der Welt und die Freude ist riesig. Endlich hat es geklappt.
Dann kam gerade, während ich hier schreiben wollte, die Nachricht, dass in unserer Orgel eine Katzen Mutter ihre kleinen Schützlinge liegen gelassen hat. Einen kleinen Kater werden wir nun in unserer Ziviworld großziehen. Fünfmal am Tag werden wir nun zur Flasche greifen müsse bzw. dürfen. Richtig süß der kleine und wie ihr seht hab ich schon mächtig Spaß mit ihm... Mal sehen wie der sich so in unserer Männer-WG macht. Er dürfte ja als Kater keine Probleme haben.
Viele neue Mitbewohner haben hier also in diesen Tagen das Licht der Welt erblickt und wir sind gespannt was aus den Kleinen wird. Abwarten.
Am Wochenende werde ich dann aber trotzdem eine erste kleine Reise starten. nach Kfar Tivka geht es für Thomas und mich. Was wir genau machen, wissen wir noch nicht... Schlafsack und Zelt sind dabei. Ich berichte dann später von den Erlebnissen.
Bis dann und alles Gute sagt:

Euer Tierwärter
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Montag, 1. September 2008

Es geht weiter

Hey,
wieder mal melde ich mich nach einem Wochenende. Einem Wochenende an dem hier der Abschied der alten Zivis auf vielfältige Art und Weise "gefeiert" wurde.
Schon am Donnerstag ging es los. Wir waren bei den philipinischen Schwestern eingeladen, die hier auf dem großen Gelände eine kleine Hütte haben. Es war sehr amüsant. Ein extra Programm wurde für uns runtergespielt. Essen, Singen, Tanzen und kleine Ansprachen. Alles mit einer selbstverständlichen Herzlichkeit und Wärme - sehr beeindruckend.
Am freitag wurde dann hier an der Begegnungsstätte gegrillt. Schon wieder gab es super Essen von unserem Koch. Naja und zu guter letzt haben wir den Samstagnachmittag dann am See verbracht. Das erste Mal, dass ich dort Schwimmen war. Das Wasser hat bestimmt 28 Grad und man geht am Anfang rein - bleibt 1 1/2 Stunden drin und fährt wieder auf dem Traktor zurück. Zu kalt wird einem nie. Sonst leb ich mich hier immer weiter ein.
Jetzt wo die alten Zivis abreisen merkt man, dass man langsam in seiner neuen Umgebung ankommt. Das Urlaubsgefühl lässt unter der Woche nach, weil natürlich auch die Arbeit für uns mehr wird. Aber der Spaß kommt immer noch nicht zu kurz.

Als letztes möchte ich allen Kölner gratulieren - Der FC ist in der ersten Liga angekommen...YES. Leider mit einem herben Rückschlag aber das wird auch schon wieder.
Bis dann und sonnige Grüße

Martin

P.S. Neue Fotos gibt es auch mal wieder...
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