Dienstag, 13. April 2010

test

Nur, damit der Blog noch was länger online bleibt.
Mir gehts übrigens gut und ich bin gut in Deutschland angekommen. Es war ein wunderbares Jahr...
Diesmal Grüße aus dem im Vergleich kalten Köln,

Martin

Freitag, 4. September 2009

Aus meinem Rundbrief


"Ein ganzes Jahr in Israel geht für mich zu Ende. Ein Jahr, das ich anfangs mit Spannung erwartet habe und das meine Erwartungen dann doch übertroffen hat. Wenn man zurück schaut, dann merkt man erst, wie viel doch passiert ist. Ich habe Urlaub in Jordanien gemacht, habe Palmsonntag in Jerusalem miterlebt, habe Wüsten durchwandert, war am Mittelmeer schwimmen, bin vielen Spuren Jesu als Pilger gefolgt und und und. Sicherlich gab es Höhen und Tiefen, mit schlechten und guten Tagen, aber am Ende ist das alles vergessen. Ich habe den Ort Tabgha mit all seinen Bewohnern, vor allem aber den Benediktinern, lieben gelernt. Tabgha ist ein Ort, der eine gewisse Kraft versprüht, der etwas Beruhigendes hat und der einem das Gefühl gibt, ganz nah an dem Evangelium dran zu sein. Ganz nah dran am Glauben! Man lebt hier ein ruhiges und ausgeglichenes Leben. Ein Leben im Kloster, das anders als das Leben in Deutschland für mich war und ist, und das ich sicherlich vermissen werde. Ich habe ein neues Land mit seinen verschiedenen Kulturen und Landschaften beschnuppern können und habe neue Freunde kennen gelernt. Ich habe ein ganzes Jahr mit den verschiedenen Jahreszeiten erlebt und dadurch ganz verschiedene Bilder und Eindrücke erfahren dürfen. Ja, ich kann ehrlich sagen, dass ich dieses Land trotz der vielen Probleme in mein Herz geschlossen habe. "Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben." So lautet eine bekannte Lebensweisheit. Ich nehme nicht nur das Land im Herzen mit nach Deutschland, nein, ich bin auch gewachsen, gewachsen an einer Aufgabe. Für mich als Mensch war es nach der Schule sicherlich ein wichtiges Jahr. Ein Jahr, das ich nicht missen möchte und das ich jedem nur ans Herz legen kann. Jetzt gehe ich vielen neuen Aufgaben entgegen, aber das „alte“ Tabgha werde ich so schnell nicht vergessen.Am Ende möchte ich einfach noch mal Danke sagen. Danke dem Ort Tabgha und den Benediktinern, die mich so herzlich aufgenommen haben und die ich sicher nicht vergessen werde. Danke an die „Tabgha Family“, die philippinischen Schwestern, dank denen man sich wirklich heimisch gefühlt hat. Danke dem Deutschen Verein vom Heiligen Lande, der uns jungen Menschen erst die Möglichkeit gibt, unseren Horizont zu erweitern. Danke an alle Menschen, die mir in diesem Jahr begegnet sind, die mich geprägt und auf meinem Weg begleitet haben..."

Aus meinem Rundbrief 08/09

Sonntag, 23. August 2009

Ich habe noch nicht mal Zeit zum Schreiben


Gefühlt, habe ich viele Wochen nichts mehr auf meinen Blog geschrieben. Wenn ich jedoch zurück schaue, sind es gerade einmal 12 Tage. Es ist eben viel passiert in dieser kurzen Zeit. Vieles, was ich euch eigentlich berichten wollte und es doch einfach zeitlich nicht geschafft habe. Es war und ist viel los in Tabgha. Fotos August

Als erstes sind unsere Nachfolger eingetroffen. Anna, Vinzenz, Thomas und Lukas machen einen sehr guten Eindruck. Sie gehe mit viel Motivation an die neuen Aufgaben ran. Genau das braucht es hier in Tabgha. Für sie wird es nun ein spannendes und ereignisreiches Jahr und sie stehen genau an der Stelle, an der ich vor einem Jahr gestanden habe. Gemeinsam haben wir die Dormitio zu Jerusalem an Maria Himmelfahrt besucht, sind an einem Sonntag nach Tiberias gefahren und gehen die gestellten Aufgaben in Tabgha an. Ich als "Alter" muss da die "Neuen" einarbeiten und wichtige Tipps geben.
Für diese ehrenvolle Aufgabe waren eigentlich Johannes und ich auserwählt. Doch plötzlich war der Martin nur noch alleine in Tabgha. Ja, ich bin mittlerweile der letzte Überlebende meiner Generation. Aus dem gemeinsamen Rückflug mit Johannes wurde leider nichts. Er hat Nachricht von seiner Uni bekommen und ist von jetzt auf gleich nach Hause geflogen. Es war für alle ein schneller und unerwarteter Abschied aus Tabgha. Ich kann mir da noch ein wenig mehr Zeit lassen und genieße meine letzten Tage noch. Man merkt einfach, dass die neue Generation Zivis den Laden hier auch ganz gut schmeißen kann und so werde ich dann auch in aller Ruhe fliegen können. Ich hoffe, dass ich als Lehrer gute Arbeit geleistet habe und dass es ein guter Start für die jetzt veränderte, andere Tabgha Familie war.
Als wäre das nicht schon genug Interessantes für den Blog, ist meine Schwester ihrem letzten Kommentar gefolgt und hat mich dieses Wochenende in Tabgha besucht um mir ein paar meines Gepäcks abzunehmen. Schon lustig und verrückt, aber eigentlich kann ich das noch gar nicht so richtig glauben. Da kommt man einfach mal so ein Wochenende vorbei - toller Job. Den will ich auch haben. Auf jeden Fall hat sie am Pool gelegen und sich in der Sonne gebräunt. Am Rücken ist sie schon ganz schön braun/rot geworden... Scheint in Köln eigentlich nicht die Sonne?

@Brigitta: Ne, der Esel ist noch da... in dieser Hinsicht hat sich in Tabgha rein gar nichts verändert. Die Musikanten sind noch die Alten.

Sonntag, 9. August 2009

Kofferpacken I


In den letzten Wochen hat sich das Personalkarussell in Tabgha ordentlich gedreht. Der zweite Mike, Karim und, jetzt am Donnerstag, Thomas sind wieder zurück in ihrer Heimat. Persönlichkeiten verlassen Tabgha. Persönlichkeiten, die diesen Ort geprägt und gestaltet haben. Eine tolle Zeit, mit tollen Menschen geht so dem Ende entgegen. Für uns, die jetzt noch hier sind, heißt es ein bisschen mehr Arbeit, doch es gibt ja bald wieder Verstärkung. Am Dienstag und Mittwoch reisen unsere Nachfolger an. Sie stehen dann an dem Punkt, an dem auch wir vor einem Jahr gestanden haben - Ein Jahr mit neuen Gesichtern und einer neuen Kultur. Wie sehr ich mich noch an diese Momente erinnern kann.
Meine Aufgabe wird es in meiner restlichen Zeit nun sein, die "Neuen" an Tabgha heranzuführen. Besser gesagt: Ich der "Alte" muss die "Neuen" einweisen. Für mich klingt das komisch - Ich der Alte - aber so ist das. Ich werde mich dran gewöhnen und ganz blad kommt dann auch wieder die Zeit, in der ich der "Neue" bin. Ein Wechsel zwischen "Neu" und "Alt", ein Wechsel zwischen Vertrautem und Unbekanntem.
Aber nicht nur das Personalkarussell dreht sich, auch die Zimmer wurde die letzte Woche gewechselt. Damit unsere Nachfolger direkt in die Ziviworld können, haben wir unsere Zelte im Dachgeschoss aufgeschlagen. Ich durfte schon mal meine Koffer packen und stand vor einigen schweren Entscheidungen. Bevor ich dann aber nach Köln abreise, muss wohl noch mehr aussortiert werden. Das Foto zeigt meinen momentanen materiellen Besitz in Tabgha. Passt wohl kaum in den Koffer und zu den 20 Kilo im Flieger.

Montag, 3. August 2009

Man muss auch mal abschreiben...

"Jeder Denkende weiß, daß er immer wieder an Dinge kommt, die ganz einfach, ja banal erscheinen, deren scheinbare Banalität aber nur die Kehrseite ihrer Tiefe und Bedeutungsfülle ist."Romano Guardini

Auf meinen Blog klingt es fast so, als würden wir hier ständig nur Ausflüge machen. Was die freien Wochenenden im Monat betrifft, ist das auch so. Ansonsten ist die Arbeit hier eben auch („nur“) Alltag. Und es ist eine ganz eigene Mischung aus Zusammenleben und Zusammenarbeiten. Wir sind weniger verbunden als eine Familie, aber mehr aufeinander angewiesen als eine bloße WG. Schwierigkeiten einzelner mit- oder untereinander haben schnell Auswirkungen auf das ganze System....

Soll euch auf einen passenden Beitrag von Nicole hinweisen. Hätte ich nicht besser machen können.
http://nicole-in-tabgha.blogspot.com/2009/07/jeder-denkende-wei.html

Einen schönen Abend noch und die liebsten Grüße aus Tabgha,
Martin

Sonntag, 26. Juli 2009

Jetzt fehlt nur noch der Hahn!


Na
das ist doch mal was. Ich bin zwar noch nie in Bremen gewesen, aber ich kann von mir behaupten, dass ich schon mal die Bremer-Stadtmusikanten gesehen habe. Die Sache hat natürlich einen Haken. Ein Tier fehlt und wie ihr der Überschrift entnehmen könnt, ist das nicht der Hund. Eine Katze hatten wir auch schon die ganzen zeit und das neue Tier ist jetzt der Esel.
Seit einigen Tagen schleicht er schon bei uns um das Haus. Isst unser Unkraut weg und bringt die Hunde "manchmal" zum bellen. Behalten wollen wir ihn eigentlich nicht und deswegen hoffen wir, dass er den Weg aus Tabgha wieder findet. Hoffentlich aber nicht auf die Straßen, denn da ist er, das zeigen uns seine Wunden, wohl schon einmal gewesen. Ach ja, was wäre Tabgha nur ohne Tiere, ohne die Menschen die einfach ab und zu mal so vorbei schauen und für ein paar Tage bleiben. Genau wie unser Stadtmusikant. Mal sehen wie lange er noch bleibt...

Freitag, 24. Juli 2009

Ordnung und Sauberkeit (vom Sonntag)

Arabische Gruppen sind toll. Offen, laden einen zum Essen ein, versorgen sich ohne Probleme selber und machen gute Stimmung. Ich mag das, aber auf der anderen Seite ist es doch eine andere Kultur und in gewissen Punkten stößt da die deutsche Mentalität senkrecht auf die arabische. Gerade in Punkto Ordnung und Sauberkeit, gibt es einige Unterschiede. Kommen noch einige Sprachprobleme dazu, dann ist es ganz schwer mit solchen Gruppen umzugehen. Regelmäßig sehen dann einige Stellen neben Bänken, aus wie Aschenbecher oder Chipstüten fliegen über das Gelände. Ähnlich sieht es ja auch nach 19 Uhr in der Jerusalemer Altstadt aus. Da hat man dann das Gefühl, dass der Rosenmontagszug einen Abstecher nach Israel gemacht hat.
In Jerusalem ist am nächsten Morgen alles wieder sauber, wohin der Müll aber gekommen ist, weiß ich nicht. Muss ein großer Berg sein. Das Umweltbewusstsein ist hier ein anderes. Langsam denkt man aber auch hier in der Regierung um. War das Umweltministerium lange ein unbedeutendes Amt, so hat laut Medienberichten ein Umdenken angefangen. Umweltschutz, war ein Luxus, den man sich nicht leisten konnte. Heute sieht man langsam: ohne Totes Meer, keine Touristen mehr - kein Geld.
Vieles ist durch hohen Wasserverbrauch und die unkontrollierte Müllentsorgung schon kaputt gemacht worden, ich hoffe aber, dass man jetzt langsam lernt. Lernt, dass das die Umwelt auch wichtig ist und nicht alles mit sich machen lässt.

P.S: gerade sehe ich, dass eine dunkle, ungesunde Rauchwolke an der jordanischen Grenze aufsteigt.
Gruß, euer Umweltschützer Martin ;)