Sonntag, 26. Juli 2009

Jetzt fehlt nur noch der Hahn!


Na
das ist doch mal was. Ich bin zwar noch nie in Bremen gewesen, aber ich kann von mir behaupten, dass ich schon mal die Bremer-Stadtmusikanten gesehen habe. Die Sache hat natürlich einen Haken. Ein Tier fehlt und wie ihr der Überschrift entnehmen könnt, ist das nicht der Hund. Eine Katze hatten wir auch schon die ganzen zeit und das neue Tier ist jetzt der Esel.
Seit einigen Tagen schleicht er schon bei uns um das Haus. Isst unser Unkraut weg und bringt die Hunde "manchmal" zum bellen. Behalten wollen wir ihn eigentlich nicht und deswegen hoffen wir, dass er den Weg aus Tabgha wieder findet. Hoffentlich aber nicht auf die Straßen, denn da ist er, das zeigen uns seine Wunden, wohl schon einmal gewesen. Ach ja, was wäre Tabgha nur ohne Tiere, ohne die Menschen die einfach ab und zu mal so vorbei schauen und für ein paar Tage bleiben. Genau wie unser Stadtmusikant. Mal sehen wie lange er noch bleibt...

Freitag, 24. Juli 2009

Ordnung und Sauberkeit (vom Sonntag)

Arabische Gruppen sind toll. Offen, laden einen zum Essen ein, versorgen sich ohne Probleme selber und machen gute Stimmung. Ich mag das, aber auf der anderen Seite ist es doch eine andere Kultur und in gewissen Punkten stößt da die deutsche Mentalität senkrecht auf die arabische. Gerade in Punkto Ordnung und Sauberkeit, gibt es einige Unterschiede. Kommen noch einige Sprachprobleme dazu, dann ist es ganz schwer mit solchen Gruppen umzugehen. Regelmäßig sehen dann einige Stellen neben Bänken, aus wie Aschenbecher oder Chipstüten fliegen über das Gelände. Ähnlich sieht es ja auch nach 19 Uhr in der Jerusalemer Altstadt aus. Da hat man dann das Gefühl, dass der Rosenmontagszug einen Abstecher nach Israel gemacht hat.
In Jerusalem ist am nächsten Morgen alles wieder sauber, wohin der Müll aber gekommen ist, weiß ich nicht. Muss ein großer Berg sein. Das Umweltbewusstsein ist hier ein anderes. Langsam denkt man aber auch hier in der Regierung um. War das Umweltministerium lange ein unbedeutendes Amt, so hat laut Medienberichten ein Umdenken angefangen. Umweltschutz, war ein Luxus, den man sich nicht leisten konnte. Heute sieht man langsam: ohne Totes Meer, keine Touristen mehr - kein Geld.
Vieles ist durch hohen Wasserverbrauch und die unkontrollierte Müllentsorgung schon kaputt gemacht worden, ich hoffe aber, dass man jetzt langsam lernt. Lernt, dass das die Umwelt auch wichtig ist und nicht alles mit sich machen lässt.

P.S: gerade sehe ich, dass eine dunkle, ungesunde Rauchwolke an der jordanischen Grenze aufsteigt.
Gruß, euer Umweltschützer Martin ;)

Samstag, 18. Juli 2009

In Bet She'an

Was macht man an so einem freien Wochenende, wo man doch die letzten Male schon immer nach Jerusalem gefahren ist und sonst nicht weiß, was man machen soll?
Richtig, man fährt nach Bet She'an! Dieses kleine Dorf (16.000 Einwohner) im Jordangraben verfügt über ein Einkaufszentrum, zwei Banken, einen Grenzübergang nach Jordanien, einer Jugendherberge und einer Ausgrabungsstätte. Die letzten beiden Punkte haben mich wohl an diesen Ort verschlagen, alles andere ist eher nicht so Sehenswert, obwohl es da auch einige Geschichten zu erzählen gibt. Bet She'an steht aber vor allem für seine Ausgrabungsstätte. Seit dem 5 Jhd. v.Chr. hat es hier verschiedene Besiedlungen gegeben. Die Römer waren da, byzantinische und arabische Reste hat man gefunden. Selbst die Kreuzfahrer hat es hier hin verschlagen. Im Talmud steht, wenn es ein Paradies gibt, dann ist der Eingang bei Bet She'an. Die Ausgrabungsstätte ist echt sehr schön, vieles ist gut erhalten bzw. rekonstruiert und man bekommt einen Eindruck davon, wie es hier wohl vor ein paar tausend Jahren ausgesehen haben muss.
Was man aber auf keinen Fall vergessen sollte, ist die Sonnenbrille. Wie wichtig sie ist, habe ich bei dem ganzen hellen Stein gemerkt. Mütze hatte ich auch in Tabgha liegen lassen, aber da konnte ich mir noch eine kaufen. Das vergessen der Sonnenbrille war jedoch ein wenig schmerzhaft. Immer wieder brauchte ich eine Schattenpause und als ich nach ca. drei Stunden Tour wieder in die Herberge zurück kam, musste ich erstmal in ein dunkles Zimmer und mir Erholung für die Augen holen.
Warum ich euch das erzähle? Wenn ihr nach Israel kommt, vergesst eure Sonnenbrille nicht, deswegen ;)
Nachmittags habe ich mich dann an den Pool gelegt. Es sind wohl einige amerikanische Jugendgruppen zu besuch. Das sieht man hier übrigens zurzeit häufiger. Amerikanische Juden, die quer durch das Land reise. Eine der Reisegruppen bleibt 5 Tagen, die andere einige Tage länger, aber dafür den weiten Weg auf sich nehmen? Diese Amerikaner haben wohl gute Sponsoren und nicht so viel Zeit. Neulich habe ich mal gehört, dass der Staat Israel durch solche Programme weitere Bürger gewinnen will. Ob es im großen Umfang klappt, habe ich jetzt noch nicht heraus gefunden...

Ah, lese gerade, dass der FC wieder eine Portugiesen verpflichten wird. Maniche - klingt und ich freu mich auf die neue Saison.

Dienstag, 14. Juli 2009

Mein letzter Besuch...

...ist gerade gefahren. Judith und Stephan waren für ein paar Tage in Israel und am Ende auch in Tabgha. Am Anfang habe ich immer gedacht, wenn die Beiden kommen... ach das dauert noch so lange. Jetzt waren sie da! So schnell vergeht eben die Zeit.
Wir hatten hier ein paar schöne Tage. Waren zusammen in Masada und haben dort in einer schönen Jugendherberge übernachtet. Sind durch ein Wadi gewandert und haben uns ins Tote Meer gelegt. Was mich aber am meisten gefreut hat, war das ich ganz einfach mit meinem Bruder mal wieder zusammen Musik gemacht habe. Ganz simpel, nur mit Bass und Gitarre, trotzdem mit einer Menge Spaß. So lernt man im Ausland eben was einem fehlt, und auf der anderen Seite aber auch neue Dinge zu schätzen.
Ein paar stille Minuten pro Tag, der Gottesdienst am Sonntag an Dalmanutha, der geregelte und gleiche Tagesablauf, das mal wirklich frei zu haben und mal nicht noch an tausend weitere Sachen denken - In Tabgha bin ich mehr auf mich konzentriert als in Köln. Nicht immer macht das Alles einfacher und dann würde man sich manchmal wieder etwas mehr von sich ablenken, aber trotzdem wünsche ich mir, dass ich in diesem Jahr gelernt habe, wie ich in Köln ein wenig von dem mitnehmen kann. Wenn man trotz Uni Stress, trotz der vielen Arbeit, trotz 5000 Menschen, immer noch Zeit für sich selber findet, dann hab ich für mich Tabgha gefunden.
In diesem Sinne wünsche ich Allen einen guten Start in die Sommerferien bzw. noch schöne Sommerferien.

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Mittwoch, 1. Juli 2009

45 Grad

Ja genau, so warm war es heute. Selbst ich musste heute ein wenig schnaufen. Hatte wohl heute Morgen zu wenig Wasser getrunken und dann fiel mir das Arbeiten um so schwerer. Obwohl ich mich schon ein wenig an die höheren Temperaturen und die andere Luftfeuchte gewöhnte hatte, konnte ich dann eben nach vollbrachter Arbeit nichts anderes machen, als zum See zu laufen und mit Johannes surfen zu gehen.
Also eigentlich habe ich ja einen Surfkurs gemacht (Dank an Herr Krutmann und Herr Burbach - Grüße), selbst der passenden Führerschein ist in meinem Portmonee, aber irgendwie hat das hier nicht so gut geklappt. Kaum hatte ich das Segel fest in der Hand und stand auf dem Brett, kam die nächste Windböe oder habe ich das Gleichgewicht verloren und ich war wieder im Wasser. Am Ende habe ich es mal geschafft drei Meter zu fahren. Ein Ergebnis auf dem ich aufbauen kann. Habe mir vorgenommen die nächsten Wochen mal häufiger zu fahren. Vielleicht schaff ich dann mal zehn Meter...
Erkenntnis des Tages: Was ich in der Schule mal gelernt habe, kann ich heute in Israel wohl nicht mehr (beim Surfen) ;)

P.S: Also das Bild ist nicht aus Israel...wenn es wen wundert, wie relaxt ich da aussehe.