Freitag, 13. März 2009

Was gerade so passiert...

...ist der Alltag. Eigentlich nichts Spannendes, aber trotzdem sollte man auch mal darüber berichten. An Dalmanutha befestigt Mike fleißig ein Eingangstor und ich bin gerade dabei einige Bänke abzuschleifen und neu zu streichen. Dieses Wochenende bin ich jedoch alleine in der Ziviwolrd. Die drei anderen Jungs sind nach Haifa. Ich habe ab Dienstag Urlaub und werde mit Lene, Ruth und David durch das Land reisen. Vorfreude programmiert.
Morgen kommt aber erstmal der Tierarzt nach Tabgha. Er soll sich zum einen unseren George angucken, zum anderen wird er versuchen den "Plantagen-Hund" Rüdiger in seine Gewahrsam zu nehmen. Mit Betäubungsgewehr! Warum er gerade morgen kommt, es ist doch Sabbat? Er ist kein jüdischer Arzt, macht nicht immer den sichersten Eindruck auf uns und hat die Erlaubnis für seine Waffe nur bis Sonntag. Dann muss er zur Polizei und alles abgeben. Ob mir das Sorgen bereitet? Eigentlich nicht, ich werde mir dann aber trotzdem vorsichtshalber in meinem Zimmer einschließen und hoffen, dass mich kein Pfeil trifft. Ansonsten werde ich eben mal früher schlafen gehen.

Letzten Montag hat das Tabgha-Team einen kleinen Ausflug gemacht. Wir sind in den Golan gefahren und haben Ausgrabungen in Hippos und Gamla besucht. Ersteres ist eine alte Stadt auf Höhe des Kibbuz En Gev. Hier hat man, bei tollem Wetter und richtiger Zeit, einen klasse Blick auf den See und den Sonnenuntergang. Des Weiteren kann man quasi live bei Ausgrabungen dabei sein und selber Abdeckungen hoch heben um da drunter liegen Mosaike zu bestaunen. Das Dorf ist noch nicht touristisch erschlossen und man muss sogar noch durch eingezäunte Minenfelder den Weg dahin finden. Man ist, im Gegensatz zu anderen historischen Orten, der einzige Besucher und kann in Ruhe alles in sich aufnehmen.
Zweiteres, also Gamla, war eine jüdische Siedlung. Im Jahre 67 n.Chr. ist sie den Römern zum Opfer gefallen. Die Stadt beherbergte viele Widerstandskämpfer und ist erst nach harten Kampf gefallen. Ähnlich wie Mazada, ist auch Gamla heute ein Symbol der Juden für den Kampf gegen die "Feinde" im Golan. Eine kleine Animation brachte diese Denkweise auf den Punkt: "Gamla ist im Jahre 67 n.Chr. gefallen, genau 1900 Jahre später wurde es zurück erobert und in Zukunft nie wieder fallen."

Aus dem, jetzt wieder, sonnigen Tabgha sende ich liebe Grüße an die Heimat. Gerade gefällt mir die Landschaft richtig gut. Alles ist grün und die Blumen blühen. Wenn ich in ein paar Jahren wieder nach Israel fahre, dann werde ich auf jeden Fall im Frühling kommen. Die Landschaft wirkt so lebendig und erfrischt. Im Sommer ist dagegen alles etwas vertrocknet und auch die Arbeit ist sehr, sehr anstrengend...

Sonntag, 1. März 2009

Regenzeit

Gerade höre ich auf WDR 2, dass in Deutschland der Frühling angefangen hat. 12 Grad und Sonnenschein. "Der Winter ist zu ende!! Sie hören WDR 2" So ist es wohl in Deutschland, in Tabgha dagegen hat es mit dem Regen angefangen... Ob ich das jetzt Winteranfang nennen soll, weiß ich nicht, aber nachdem es bis jetzt nur vereinzelt mal geregnet hatte, kann man bestimmt von einer kleinen Regenzeit sprechen. Regen... den gibt es in Tabgha nämlich auch. Petrus meint es gut mit uns und dem See Genezareth. Neue Bäche entstehen, der Boden ist total durchgeweicht und ohne Regenjacke sollte man besser nicht aus dem Haus gehen. War ich doch am Freitag schwer davon ausgegangen, dass es beim Einkauf in Tiberias nicht regnet, so überraschte mich in der Post ein richtiger Platzregen.

Heute haben wir eine kleine Wandertour auf den nebenan liegenden Berg gemacht. Die Bilder habe ich mal hochgeladen, damit ihr einen Eindruck davon bekommt, wie es hier im "Winter" aussieht.
Hoffen wir, dass das noch einige Tage andauert, denn Wasser ist in dieser Region sehr wichtig.