Donnerstag, 28. Mai 2009

Der Papst...

...war da und ich habe es auf meinem Blog noch nicht einmal erwähnt. Naja, liegt vielleicht dran, dass ich recht wenig mit der ganzen Sache zu tun hatte. Zum einen lag das daran, dass zu diesem Zeitraum meine Verwandten zu Besuch waren, zum anderen habe ich aber auch gemerkt, dass ich das irgendwie nicht brauchte.
Polizeiabsperrungen, lange Wartezeiten für die Gläubigen und kaum richtige Informationen. Ich hatte das Gefühl, dass der Besuch auf eine andere Art und Weise von beiden Seiten benutzt wurde. So brauchte Israel wieder gute Schlagzeilen. Nachdem das Land ab Dezember und dem Gazakrieg weltweit nur negative aufgefallen war, mussten nun die besseren headlines her. Da sollte natürlich nichts schief gehen - Dies hatte die bekannten hohen Sicherheitsstandards zur Folge. Auf der anderen Seite wollten die Palästinenser natürlich einen Papst, der sich für sie einsetzt, der sich für die Zwei-Staaten-Lösung ausspricht. Aufgefallen sind mir hier die großen Plakate mit Papst und Abbas. Sie zeigen, wie sehr man sich den Papst auf der eigenen Seite wünscht, wie sehr man auf seine Hilfe hofft.
Viel Politik war also insgesamt mit im Spiel. Viel Politik, die einen großen Teil der Gründe für den Besuch in den Schatten gestellt haben: Die Christen im heiligen Land! Für unsere aus Nazareth stammende Verkäuferin, war es das Größte überhaupt, dass der Papst in ihre Heimatstadt kommt. Man freute sich, bereitete alles vor, schmückte die Straßen und dann kursierten Gerüchte, dass man am Tag vorher schon am Messplatz sein müsste, weil die Sicherheitskräfte zu einem bestimmten Zeitpunkt den Platz schließen. Mir hat es leider ein wenig die Freude genommen und trotzdem freue ich mich für die Christen im Land, dass der Papst auch zu ihnen gekommen ist und mit ihnen gebetet hat...

Mittwoch, 27. Mai 2009

Der erste Spatenstich

Heute war es endlich soweit. Alles was in Tabgha Rang und Namen hat, war versammelt um gemeinsam den ersten Spatenstich für das neue Kloster zu stechen. Aufregenden Sache, jetzt geht es also wirklich los. Der Bauzaun wird im Moment errichtet und während ich so vor meinem Computer sitze, höre ich meine Klimaanlage und vor der Tür den Bagger fahren...

Donnerstag, 21. Mai 2009

21

In diesem Blogeintrag soll sich mal alles um die Zahl 21 drehen. In den letzten tagen ist sie mir öffters begegnet - nicht im Bezug auf Israel, sondern im Bezug auf mich.

21 Jahre werde ich in drei Monaten. 2x Geburtstag in Tabhga. Lässt mich zwei Jahre hier bleiben. Einige Tage später werde ich meine Heimreise antreten. Die Zeit vergeht wie im Fluge...

Am 21.5.09 habe ich seit einigen Monaten hier wieder einen neuen Witz gehört. Wenn man lange mit den gleichen Personen zusammen lebt, dann wiederholen sich manche Dinge eben immer. Wie sagt Mike immer gerne dazu: "Jokes never get old!" Recht hat er... - sorry Jungs, das musste einfach rein ;)

21 Mückenstiche habe ich an meinem rechten Bein. Zurzeit ist das in Tabgha echt schlimm, aber wir haben ja alle damit zu kämpfen. Es ist warm - noch nicht zu warm - und wir leben hier immer noch am See. Das zieht Mücken magisch an.

Mehr ist mir zur Zahl 21 nicht eingefallen, dennoch hat sie mir einen Grund geliefert noch mal etwas auf den Blog zu schreiben. Habe jetzt am Wochenende frei und werde trotzdem so einiges zum Arbeiten haben. Letzte Wochen waren meine Eltern mit Tante, Onkel und Bruder da. Wir haben ein paar gemeinsame Ausflüge im Norden von Israel gemacht. Haifa, Akko, Safed... Von Akko, einer Kreuzfahrerstadt am Mittelmeer, war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Ich hatte mir eine idyllische, alte Stadt vorgestellt. Das der Platz, der in jedem Reiseführer angepriesen ist, war gesperrt und mit Unkraut bewachsen - das sagt einiges. Dafür hat mir dann die jüdische Stadt Safed besser gefallen. In kleinen Gassen reihen sich hier Künstlerläden aneinander. Wenn gutes Wetter ist, hat meinen einen schönen Blick über Galiläa. Eine Stadt die zum verweilen einlädt...

Sonntag, 10. Mai 2009

Klosterneubau


Seit einigen Tagen ist es soweit. Der Klosterneubau und die Arbeiten, die damit zusammen hängen, sind im vollen Gange. In den nächsten und letzten Tagen wird/wurde alles für die Abrissarbeiten des alten Gästehauses vorbereitet. Konkret hieß das, dass Tabgha einen neuen Stadtteil bekommen hat. Fertige Wohncontainer, die die alten Gästezimmer, die Laundry und die Werkstatt ersetzen sollen, flogen durch die Luft und nun wird nur noch die Infrastruktur aufgebaut. Dann rollen auch irgendwann die Bagger an, direkt vor meinem Fenster fangen dann die Arbeiten an und es werden wohl vermehrt Ohropax nötig. Mal sehen wie sehr das meinen Schlaf beeinflusst.
Auf der anderen Seite ist man froh, dass die Arbeiten jetzt endlich los gehen. Lange wurde alles vorbereitet, einige Probleme sind aufgetaucht und oft wurden viele Gedanken für den Bau verbraucht. Jetzt geht es los und ich freue mich schon, auf den ersten Spatenstich.
Wenn ich dann in einigen Jahren wieder nach Tabgha komme wird alles anders aussehen als jetzt. Auch das ist eben Tabgha, ein Ort der Veränderung. Vor einigen Tagen haben wir einen neuen Mitarbeiter aus Hannover bekommen - Karim hat gerade seinen Zivildienst beendet und bleibt noch für drei Monate bei uns. Eben ein Ort an dem immer etwas los ist und Veränderung auf dem Tagesprogramm steht.