Montag, 8. September 2008

Man kann nicht Alles planen

Hallo,
wir Deutschen wollen ja gerne vieles bis ins Detail planen. Wollen wissen wann und wo es zu essen gibt, wollen, dass unser Bus pünktlich kommt und wollen eigentlich auch, dass das Freizeitprogramm bestens organisiert ist. Mit dieser Einstellung fuhren Thomas und ich am freien Wochenende nach Kfar Tikva, einem Dorf in dem behinderte Menschen wohnen, Arbeiten und gemeinsam ihre Freizeit verbringen. Viele andere Freiwillige sind dort und Abwechslung ist garantiert. Hinfahrt war also organisiert, Schlafplatz auch, nur die Sache mit der Rückfahrt wollten wir dann vor Ort abklären. Unser Motto für das Wochenende: "Entspannen und mal was Anderes von Israel sehen"
Doch mit den Planungen ist es in Israel etwas anders als in Deutschland. Freitagabend ging es schonmal mit einer Geburtstagparty los. Samstag sind wir dann einfach mal mit vier weiteren Freiwilligen nach Tel Aviv gefahren... unsere Planung war dahin.
Unser "geplantes" Ziel: Das WM-Qualifikationsspiel Israel vs. Schweiz. Wir hatten keine Ahnung wie wir hinkommen, ob wir Karten bekommen und ob wir am Abend auch wieder zurück finden. Eben mal die Augen schließen und durch starten. Ein bisschen komsich ist das dann schon. Um so größer ist dann die Freude wenn alles so gut klappt. Den Hinweg hatten wir gefunden und auch Karten gab es für uns. 3 Stunden hatten wir vor dem Spiel dann noch Zeit... schnell noch einen Schal kaufen und das erste Mal zu McDonalds (Es schmeckt hier genauso wie in Deutschland). Dann ging es los. Ergebnis am Ende: 2:2 Die Schweiz hatte schon 2:0 geführt und dann in den letzten 15 Minuten alles verspielt. In der Nachspielzeit fiel der Ausgleich. Die Stimmung war auf dem Höhepunkt!! Die Israelis können hier auch Party machen. Egal ob Araber, Jude oder Christ. Im Stadion waren alle für die gleiche Mannschaft. Man merkt gerade bei der Jugend, dass ein friedliches zusammen leben möglich ist.
Für Thomas und mich blieb nach diesem ereignisreichen Spiel die Fahrt nach Kfar Tivka und am nächsten Tag die Rückfahrt nach Tabgha. Zu unserem Zelt kamen wir wieder ohne Probleme und für die andere Fahrt hatten wir vorher das Internet durchsucht, aber so was wie die KVB-Homepage gibt es hier eben nicht. Nach langem hin und her entschlossen wir uns wieder für die beste Weisheit die wir an diesem Wochenende gelernt hatten: Augen zu und durch - auch diesmal ging es gut. Nach 2 Stunden Busfahrt und Warten kamen wir in unserer ruhigen Oase an. Tabgha ist in dieser Hinsicht schon ein besonderer Ort, das habe ich durch die Abwesenheit gemerkt. Es ist ruhig, kaum hektisch - wer das braucht fährt eben mal nach Tel Aviv zum Fussballspiel.
Am Schluss möchte gerade noch eine Parallele ziehen. Ein Kölner und ein Israeli haben vieles gemeinsam. Fussball begeistert sind sie und auch ihre Lebenseinstellung ist ähnlich. Lässig und besonnen. "Es hät noch immer jot jejange" und "Et kütt eben, wie et kütt" So war das für uns am Wochenende auch.
So in diesem Sinne - "Mach et jot, ävver net ze off ;) "

Martin

(Fotos sind bald auch da)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

oh mann, du wirst ein richtiger autor =) wenn das mal der herr hüllen liest! dann ist er bestimmt ganz verwundert hihi

Anonym hat gesagt…

Wirklich schön geschrieben hast du das!!! Schöne Grüße aus Kölle!