Volksfest, Karneval, Weltjugendtag... Über 10000 Pilger aus der ganzen Welt zogen am Palmsonntag über den Ölberg durch das Stephanstor in Jerusalem ein. Eine Prozession der besonderen Art - und ich war dieses Jahr dabei...
Kurz danach ging es dann auch schon mit dem Bus nach Jerusalem. Vorher schnell noch etwas zu Essen und 30 Palmzweige in den Bus geladen und dann konnte es auch schon losgehen. Nach 2,5 Stunden hatten wir dann unser Ziel erreicht: Die Rückseite vom Ölberg. Hier an der Kirche Betphage, wo Jesus den angebunden Esel vorfand, startete die Prozession. Punkt 14.30 Uhr zogen die ersten Pfadfindervereine mit Trommeln und Fahnen an uns vorbei. "D'r Zoch kütt" und "Fasteloovend zosamme" durfte ich mir von den Mitzivis anhören. Es war eben ein großes Volksfest mit Musik und Tanz.
Nach einem Anfangs offiziellen Teil, ging es nun auch für uns los. Gerade marschierte eine philippinische Gruppe mit lauter Musik und guter Stimmung an uns vorbei... Da müssen wir mit! Schnell mit unseren Palmzweigen, oder besser gesagt "Palmästen", durch die Menge geschlichen und schon waren wir mitten drin - waren wir auf dem Weg nach Jerusalem. "Hosanna, Hosanna, Hosanna in the highest" - "God has spoken to his people, Hosanna! and his words are words of wisdom. Hosanna!" Laut wurden Lieder gesungen, jede Gruppe hatte passende Instrumente dabei, es wurde getanzt und geklatscht und immer wieder kam man mit Pilgern aus der ganzen Welt in Kontakt. Ein Fest bei dem man das Gefühl hatte, die Menschen feiern mit Leib und Seele den Einzug Jesu in Jerusalem - Feiern so, wie man vor 2000 Jahren gefeiert haben muss: Mit voller Überzeugung und tiefem Glauben.
Am Ende wurden die Straßen enger, man stand dicht zusammen und konnte kaum vor und zurück. In der Altstadt kam noch viel mehr das Gefühl auf, wirklich an dem Ort zu sein, von dem die Bibel berichtet. Die eng angrenzenden Gebäude an der Seite, die warm strahlende Sonne und die Menschen Massen mit Palmzweigen haben die letzten Meter zur St.Anna Kirche zu einer Art biblischen Theater werden lassen. Ein Theater das mehr war als nur eine simple auswendig gelernte Vorstellung - für die Menschen war es gelebter Glaube, war man ganz nah dran am Geschehen, das zeitlich soweit weg zu sein scheint. Alles war greifbar und die Bilder, die ich beim hören der Bibelstellen im Kopf hatte, wurden ein wenig Wirklichkeit.
Für mich war es ein Erlebnis, dass ich die nächsten Jahre bestimmt nicht vergessen werde. Ein Erlebnis an das ich jedes Jahr aufs neue erinnert werde. Palmsonntag, wenn es wieder heißt: "Hosanna, Hosanna, Hosanna in the highest"
(Mehr Fotos und Videos reiche ich noch nach Ostern nach, ich hoffe ihr könnt so lange warten)
1 Kommentar:
Toll, dass du dabei warst. Sicher ein ganz besonderes Erlebnis.
Ma
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