Montag, 17. November 2008

Erst Tel Aviv, dann...

"In Jerusalem wird gebetet, in Haifa gearbeitet und Tel Aviv gefeiert!"

An diesem Wochenende wurde gefeiert. Wir hatten uns das nach dem Studienjahr und den anderen Gruppen irgendwie auch mal verdient. Am Donnerstag, das Studienjahr fuhr Heim nach Jerusalem, ging es für uns los. 4 Tage Urlaub. Erst wurde in Jerusalem noch unser arabischer Freund Mustafa besucht und am Tag danach ging es dann innerhalb von einer Stunde nach Tel Aviv. Eine Stunde die ich verpennt habe und nachher in einem gefühlten anderen Land aufgewacht bin. Keine orthodoxen Juden mehr auf der Straße, keine Touristenstände mit Kreuzen und keine Kirche, Moschee oder Synagoge - Eben ganz anders.
Gebucht war ein günstiges Hostel in Strandnähe. Was wir dann bekamen sah von Außen eher aus wie eine Bruchbude, war aber von Innen für zwei Tage ganz ok. Es passte eben zu unserem Wochenende. Wir wollten uns ja nur am Strand erholen und mal lange ausschlafen. Gepasst hat es Alles, wobei die etwas länger gewachsenen in ihren Betten Probleme bekamen...
Tagsüber lagen wir am Strand, haben Hamburger gegessen und uns in Jaffa (der alte Stadtkern von Tel Aviv) die Touristenstände angeschaut. Abends wurde dann in einer echt guten Rockerbar Billard und Dart gespielt, ein israelischer Chinese ausprobiert und in einem englischen Pub mit jungen Israelis gefeiert.
Von einem Kellner habe ich dann mal wieder erfahren, dass er fast jedes Jahr nach Deutschland fliegt, auf Rockfestivals geht (Rock am Ring) und die großen Städte besucht. So war er schon in Berlin, Hamburg und Munich ("you say Munschen"). Generell habe ich den Eindruck, dass viele Israelis schon mal in Deutschland waren. Wenn man im Bus oder in Hotels gefragt wird wo man herkommt, fallen den Leuten immer wieder neue Geschichten über Deutschland ein. Einige haben in Deutschland studiert, andere waren mal im Urlaub dort und auch wieder andere haben dort eine Ausbildung gemacht. Verwunderlich wie viel man hier über Deutschland weiß und welche Verbindungen es in mein Heimatland gibt. Dachte ich doch immer, dass Israel ein sehr kulturreiches Land ist - für die Israeliten selber ist genau das der Grund nach Deutschland zu fahren.

Was wissen eigentlich die Deutschen über Israel?

Damit aber auch für uns die Kultur an diesem Wochenende nicht zu kurz kam, sind wir am Sonntagmorgen in das Diasporamuseum gefahren. Anschaulich wurde uns hier das Leben und die Kultur der Juden in verschiedenen Ländern näher gebracht. Sehr lohnenswert, vor allem auch deswegen, weil es direkt auf dem Unigelände liegt und man dort eine Menge Studenten trifft die gerade in der Sonne liegen, ihr Mittagessen einnehmen und sich mit Freunden treffen. Da freut mich sich richtig auf die kommende zeit ;)
Insgesamt war es mal ein anderes Wochenende als sonst. Ein Wochenende das uns Allen ganz gut getan hat. Mehr mit Strand und Relaxen, weniger Kultur und Landschaft. Wir haben eine andere Seite von Israel kennengelernt. Eine Seite die ich stark an eine europäische Stadt erinnert hat...

Die Lektion des Tages:

Gehe erst nach Tel Aviv und dann nach Jerusalem, denn hier kannst du für die Vergebung deiner in Tel Aviv begangenen Sünden beten - Ich bin brav direkt nach Tabgha zurück ;)

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