Sonntag, 25. Januar 2009

back back back

Ich und mein Blog melden sich aus dem Urlaub zurück und möchten ein wenig über die Reise berichten:

Jordanien: beeindruckende Gastfreundschaft, eine Menge Kultur und sehr schöne Natur... viel mehr würde mir noch einfallen, aber ich fange lieber ein wenig chronologisch an.

Sonntag ging es los, direkt nach Amman, der Hauptstadt Jordaniens. Was auffiel, waren die viel Poster und Plakate des Königs. Ja, Jordanien ist ein monarchisch geführtes Land. Schaden tut es den Bewohnern meiner Meinung nach nicht. Viele Sprechen richtig gut Englisch und es gibt Schulpflicht für alle von 6-15 Jahren.
Montag fuhren wir einen ganzen Tag 300 km durch die Wüste und haben Wüstenschlösser besucht. Mit dabei war unser Taxifahrer Omert, der uns viel über das Land und seine Ansichten erzählt hat (unbezahlbar so einen Erzähler zu haben). Am Abend ging es mit ihm noch in ein Restaurant und insgesamt mussten wir für unseren eigenen Chauffeur nur 60 JD (=60€) bezahlen!! In Deutschland bekommen wir für den Preis wahrscheinlich gerade ein Tagesticket der DB für NRW, dann aber ohne Erzählung und Erklärung. Obwohl Jordanien noch zu den teureren Ländern im arabischen Raum gehört, fand ich es sehr günstig.
Dienstag ging es, ebenfalls mit unserem Taxifahrer, nach Jerash, einer alten Römerstadt. Sehr gut erhaltene Opfertempel und Theater wurden auf unserer Suche nach den alten Römern entdeckt. Nicht viel Phantasie war nötig, um sich die alte Stadt und das damalige Leben vor Augen zu führen.
Mittwoch war unser Reise- und Relaxtage. Wir fuhren mit einem kleinen Minibus nach Wadi Mussa (direkt an Petra) und haben uns für 20 JD in einem sehr guten Hotel mit Pool eingerichtet. Unser "Faulenzertag".
Donnerstag ging es dann sehr früh morgens direkt nach Petra, einer alten Nabatäer-Stadt. Ganz berühmt ist hier das "Schatzhaus" Khazne al-Firaun. Selbst Indiana Jones klopfte schon mal an... Was mich aber viel mehr beeindruckte, waren die roten Gebirgsketten. Optimal für Westernfilme oder für uns zum Wandern.
Freitag wurde es dann noch mal richtig spannend. Gemeinsam fuhren wir in die Wüste, stiegen auf Kamele und ritten in ein Wüstencamp. Ein ganz besonderes Erlebnis, doch wenn die Tour noch länger gedauert hätte, hätte ich das Reiten wohl gehasst. Kamele sind schon anstrengend.
Nach einer, zum Teil schlaflosen Nacht (unter unser Zelt hatte sich ein Tier verlaufen) ging es am Morgen mit einem Jeep und 11! Personen zurück in das Basislager. Von dort aus traten wir unseren langen Heimweg an. Nach fast neun Stunden Busfahrt war Tabgha wieder bei uns...

Als Deutscher wird man in Jordanien sehr freundlich aufgenommen. Allgemein hatte ich den Eindruck, dass die Menschen sehr gastfreundlich und offen waren. Zur aktuellen Lage im nahen Osten hatte man verschiedene Ansichten. Eine Israel-kritische Haltung konnte man schon heraus kristallisieren, man fühlt sich mehr mit den Palästinensern verbunden. Zur Irak-Politik gab es eigene Meinungen: "Ein Abzug der USA führt jetzt zur nationalen Katastrophe. Man fürchtet wieder mehr Ausschreitungen." Für mich kamen diese Aussagen eher überraschend. Hatte ich doch mehr gedacht, dass man im arabischen Raum (auch gerade nach der Zurückhaltung im Gazakrieg) eher eine negative Haltung zu den USA hat. Auf der anderen Seite ist Jordanien, von der politischen Seite, dem Westen ja sehr aufgeschlossen und um Ruhe und Frieden in der Region bemüht.

Am Ende muss ich doch sagen, dass ich Jordanien auf eine gewisse Weise lieben gelernt habe. Israel unterscheidet sich stark von einem komplett arabischen Land und wirkt viel geordneter und strukturierter. Es wird bei Geschäften viel verhandelt, der Bus fährt wann er will und das Leben wird etwas lockerer genommen.

Thomas, Mike B., Ich, Mike L., Johannes

Weitere Fotos gibt es auch schon... (ganze 70)

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